Altes Burgtheater Michaelerplatz  

Altes Burgtheater, nicht mehr bestehender Teil der Hofburg; lag gegen den Michaelerplatz.
Das Burgtheater entstand aus einem 1540-1542 im Auftrag Ferdinands I. (Heiliges Römisches Reich) erbauten Ballhaus des Hofs, das leerstand, weil das Ballspiel aus der Mode gekommen war. Im März 1741 überließ es Maria Theresia dem Pächter des Kärntnertortheaters Joseph Carl Selliers.
In den folgenden Jahrzehnten erlebte das Alte Burgtheater (Theater nächst der Burg) noch mehrere Umbauten, u. a. wurden 1759/1760 die beiden Proszeniumslogen verändert, wodurch die Zahl der seitlichen Logen erhöht werden konnte. Später wurden auch die Säulen der kaiserlichen Mittelloge entfernt und gegen schlichtere Konstruktionen ersetzt. Umgestaltungen am Ende der 1770er Jahre zielten auf eine weitere Vereinfachung des Zuschauerraumes, indem etwa die Proszeniumslogen ganz aufgegeben wurden. Die Fassade des Alten Burgtheaters zum Michaelerplatz stammt aus der Zeit um 1760 und ist dem Hofarchitekten Nikolaus Pacassi zuzuschreiben.
Bis 1776 führten die jeweiligen Wiener Theaterunternehmer mit Zuschüssen seitens des Hofs und mit wechselndem Erfolg auch das Burgtheater.
Am 23. März 1776 ordnete Joseph II. nach der Zahlungsunfähigkeit des letzten Pächters (Graf Koháry) an, das Burgtheater als „Teutsches Nationaltheater" (im Sinne von Lessing und Sonnenfels) in Eigenregie zu betreiben; die Schauspieler wurden zu Hofbeamten.
Aus Platzmangel wurde seit dem späten 18. Jahrhundert vermehrt über einen Theaterneubau nachgedacht, für den unterschiedliche Standorte wie das Areal der Stallburg, der Ballhausplatz oder auch die Sommerreitschule in Betracht gezogen wurden.
Am 12. Februar 1797 wurde zum Geburtstag Franz' II. hier erstmals Haydns Volkshymne (Text von Lorenz Leopold Haschka) aufgeführt; Haydn dirigierte persönlich Chor und Orchester. Seit 12. Februar 1821 führte das Theater offiziell den Namen „Hofburgtheater".
1837 wurde das Theater im Inneren grundlegend restauriert, 1845 auch äußerlich umgestaltet.
Das alte Burgtheater
Der Michaelerplatz gegen die k. k. Burg hin. Kolorierter Stich von C. Postl. Historisches Museum der Stadt Wien.
(Quelle: wien.gv.at)